Skulpturenweg in Worms Abenheim

Am Anfang sitzt ein singender Hase! Mit wachen Augen schaut er einen an, als wolle er, wie der weiße Hase bei „Alice in Wunderland“, seinen Betrachter dazu auffordern, ihm in sein Wunderland zu folgen, das sich inmitten der Weinberge am östlichen Rand von Abenheim befindet. Das Wunderland hört auf den Namen „Abenheimer Skulpturenweg“. Der Stadtteil Abenheim liegt westlich von Herrnsheim ungefähr 3 Kilometer entfernt. Unterhalb des Schlossparks führt ein Radweg umgeben von Weinbergen direkt in den Stadtteil, der wie Herrnsheim (siehe Schloss Herrnsheim) ebenfalls für seine zahlreichen Winzer und deren köstlichen Weine bekannt ist. Der Hase wiederum, der am Wegesrand auf einem Stein kauert und den Anfang des Skulpturenwegs markiert, wurde von der Künstlerin Carmen Stahlschmidt aus Stein gemeißelt. Inspiration für den Kunstweg waren die unzähligen Hochständer inmitten der Wingerte. Die dienten in den 60er Jahren als „Wingertschützen“ zur Starenabwehr, ehe sie durch Selbstschussanlagen ersetzt wurden.

Der Skulpturenweg, der vom Abenheimer Heimatverein 1953 unterhalten wird, wurde im Jahr 2009 eröffnet. Insgesamt ist der Skulpturenweg im Laufe der elf Jahre auf elf Anlaufpunkte, gestaltet von unterschiedlichen Künstlern, angewachsen, die man auf einem rund vier Kilometer langen Rundweg bestaunen kann. Nicht alles wurde jedoch von gegenwärtigen Künstlern geschaffen, manche Attraktionen stehen bereits seit Jahrhunderten an ihrem Platz und wurden dadurch zu stillen Zeitzeugen. So ist die St. Michaelskapelle auf dem Klausenberg mit ihrer Kreuzwegstation ein Herzstück des Weges, das zugleich einen Ausblick über die weitläufigen Weinberge und den Ort gewährt. Unweit von diesem historischen Bauwerk entfernt befindet sich auch der „Tisch des Weines“. Kein Kunstwerk im eigentlichen Sinne, vielmehr ein Ort, den man zusätzlich zu den Werken geschaffen hat, um dort ein wenig zu verweilen oder mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen. Denn Kunst lebt nicht nur vom Betrachten, sondern auch vom Dialog über selbige. Dass man eine Wandergruppe dort antrifft, ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, insbesondere an sonnigen Wochenendtagen, da sich am Skulpturenweg verschiedene andere Pfade (Jakobsweg, Rheinterrassenweg) kreuzen. Wer den Weg nicht alleine laufen möchte, kann auch an einer der Gruppenführungen teilnehmen. Neben dem Heimatverein bieten auch immer wieder ortsansässige Winzer Wanderungen nebst Weinproben an. 

www.abenheimer-skulpturenweg.com